Gelenkbeschwerden? Operation als allerletzte Behandlungsoption

Welche Maßnahmen stattdessen helfen können

Interview mit Prof. Dr. med. Wolfgang Pförringer, Orthopäde und Arthrose-Experte, München, Dezember 2015

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Arthrose – wie häufig ist sie?

Die Arthrose ist eigentlich keine Erkrankung, sondern ein Verschleiß, bei der der Knorpel sich mechanisch abnutzt. Eine Arthrose ist an jedem Gelenk des Körpers möglich.

Häufig ist übrigens die Wirbelsäule betroffen. Viele wissen gar nicht, dass sie ein arthrotisches Gelenk haben. Bemerken tun die Betroffenen es z.B., wenn sie plötzlich mit 40 Jahren anfangen, Golf zu spielen. Dabei erfolgen plötzlich Drehbewegungen der Wirbelsäule, die sie bisher gar nicht gemacht haben.
Für Beschwerden und Einschränkungen der Beweglichkeit gibt es viele Gründe:

Sportverletzungen, Unfälle oder Unfall-Folgen (Traumata), aber auch Abnutzung der Gelenke (Arthrose) oder Entzündungen (Arthritis), Versteifungen oder Fehlstellungen im Skelett sowie Knochenschwund (Osteoporose).

Welche Beschwerden macht ein arthrotisches Gelenk?

Die Beschwerden zeigen sich bei jedem Gelenk anders. Im Vordergrund stehen Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Denn wer unter einem arthrotischen Gelenk leidet, neigt dazu, seine Bewegung einzuschränken, quasi als Schutzmechanismus, damit keine Schmerzen auftreten. Doch die mangelnde Bewegung ist wiederum ungünstig für den Bewegungsapparat!

Im Frühstadium einer Arthrose beobachtet man Schmerzen bei Belastung, zum Beispiel beim Sport und im Alltag. Im weiteren Verlauf zeigt sich dann der typische Anlaufschmerz am Morgen oder Schmerzen beim Aufstehen. Im fortgeschrittenen Stadium: Schmerzen auch im Ruhezustand, Einschränkung der Gelenkfunktion, Schwellung und Überwärmung.

Kann man Arthrose aktiv vorbeugen?

Wichtig ist es, Risikofaktoren soweit wie möglich zu reduzieren: Überlastungen vermeiden, dazu gehören auch Übergewicht, Fehlbelastungen,Risikosportarten, Unfälle mit Gelenkverletzung oder Stoffwechselerkrankungen. Es gibt aber natürlich auch eine genetische Komponente, die Qualität des Bindegewebes, die uns mitgegeben ist, und die wir nicht beeinflussen können.

Eigeninitiative ist gefragt: Regelmäßige, gezielte Bewegung und gelenkschonender Sport stärken die Muskulatur, die wiederum die Gelenke stabilisiert, schützt und ihnen Halt gibt. Für Läufer, Fußballer und alle, die ihre Gelenke beanspruchen, sind auch orale Knorpelbausteine (wie z.B. Gelenknahrung Pro Hyaluron) eine Option.

Was ist mit Kortison bei Gelenkbeschwerden?

Bei akuten Schmerzzuständen kann Kortison entzündungshemmend wirken und rasch Erleichterung schaffen. Allerdings ist Vorsicht angeraten. Denn einerseits reduziert Kortison die akuten Beschwerden, doch gleichzeitig wird das Zellwachstum gebremst und das Immunsystem lahmgelegt.

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Das Interview führte Maria Lohmann, München

Portrait Prof. Dr. med. Wolfgang Pförringer
Prof. Dr. med. Wolfgang Pförringer

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