Arthritis: Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Wichtigste in Kürze

• Arthritis ist der Oberbegriff für über 100 verschiedene Formen der akuten bzw. chronischen Entzündung der Gelenke.
• Es gibt zwei verschiedene Arten der Erkrankung: Bakterielle Arthritis und nicht-infektionsbedingte Arthritis. Diese teilen sich in verschiedene Unterformen von Arthritis auf.
• Häufigste Formen sind rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis und reaktive Arthritis.
• Je nach Form der Erkrankung sind sowohl Ursachen als auch Behandlung individuell.

Definition von Arthritis

Arthritis ist eine akute bzw. chronisch entzündliche Gelenkentzündung. Der Name stammt vom Griechischen „arthron“ (Glied/Gelenk). Bei Arthritis treten entzündlich auffallende Gelenkprobleme bzw. -dysfunktionen auf, die jeweils unterschiedliche Ursachen, Beschwerden, Verläufe und Prognosen haben¹. Die Gelenke werden also durch eine Entzündung in ihrer Bewegung und Integrität beeinflusst². Generelle Symptome von Arthritis sind u.a. Schmerzen, steife Gelenke (z.B. in Finger oder Fuß), eingeschränkte Bewegungsfreiheit und Gelenkveränderungen³.

Arthritis ist ein Oberbegriff für viele verschiedene Formen der Erkrankung. Dementsprechend sind die Ursachen unterschiedlich. Es wird zwischen bakterieller und nicht-infektiöser Arthritis unterschieden⁴. Jede Form wird unterschiedlich behandelt.⁵

Unter Arthritis litten bereits unsere Vorfahren, die Neandertaler, sowie die alten Ägypter. 1886 benannte Dr. John K. Spencer Arthritis das erste Mal, damals als „Osteoarthritis“. Heute existieren mehr als 100 verschiedene Formen von Arthritis.⁶

Probleme mit den Gelenken und dazugehörige Schmerzen sind weltweit eine der häufigsten Einschränkungen für Menschen in Bezug auf Lebensqualität und Alltagseinschränkungen.⁷ Frauen leiden häufiger an Gelenkschmerzen als Männer. Im Jahr 2017 litten durchschnittlich 3,9 % aller Frauen an Schmerzen in den Gelenken und 3,6 % Männer, dabei am meisten in Hüften, Schultern und Knien. Die Diagnose für diese Schmerzen ist häufig Arthrose{Link Arthrose Artikel} oder Arthritis.⁸

Einteilung und Ursachen von Arthritis

Arthritis wird in bakterielle Arthritis und nicht-infektionsbedingte Arthritis eingeteilt und unterschieden. Dementsprechend gibt es auch verschiedene Ursachen der Erkrankung.

 Bakterielle Arthritis

Bakterielle Arthritis wird auch als eitrige Arthritis, Gelenkinfektion oder septische Arthritis bezeichnet. Sie hat verschiedene Ursachen. Erreger können z.B. endogen, also innerlich, einschwemmen. Dazu zählen zahnärztliche oder urologische Eingriffe oder chronische Geschwüre im Unterschenkel. Exogen, also von außen, können Fremdkörper z.B. bei unsterilen Operationen oder durch Fremdkörper nach Unfällen eintreten.⁹

 Nicht-infektionsbedingte Arthritis

Bei nicht-infektionsbedingter Arthritis greift das Immunsystem die körpereigenen Gelenke an, welche dann nach und nach zerfallen. Dabei gibt es keine Einschränkung des Körpers, welche Gelenke angegriffen werden können: Jedes Gelenk kann also von Arthritis betroffen sein.¹⁰ Zu dieser Form von Arthritis zählen die rheumatoide Arthritis, Gicht und Psoriasis-Arthritis.

Risikofaktoren für Arthritis

Das Risiko, an Arthritis zu erkranken, variiert je nach der Form der Erkrankung und nach Innen- und Außeneinflüssen.

Symptome von Arthritis

Die häufigsten Symptome der Gelenkentzündung sind Schmerzen und Zerstörung bzw. Veränderung der Gelenke. Trotz der Unterscheidung in verschiedene Formen von Arthritis und dementsprechend unterschiedlichen Ursachen kommen folgende Symptome einheitlich vor:

• Schmerzen
• Störungen im Bewegungsablauf
• Schwellungen
• Blutergussbildung
• Fieber
• Gefühl, krank zu sein¹³

Die häufigste infektionsbedingte Form der Erkrankung ist die Osteoarthritis¹⁴, während die häufigste entzündliche Form die rheumatoide Arthritis ist.¹⁵

Bei bakterieller Arthritis sind häufige Symptome starke Gelenkschmerzen, die geschwollen, rot oder überhitzt sind. Betroffene Personen nehmen dann oft eine Schonhaltung ein, da starke Schmerzen bei Bewegungen auftreten. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, können weitere Symptome auch Fieber, Schüttelfrost und eine Veränderung der Laborwerte sein, also z.B. eine Veränderung von Leukozyten.¹⁶

Bei nicht-infektionsbedingter Arthritis kommt es auf die Form der Erkrankung an. Bei Psoriasis-Arthritis sind z.B. Hand, Fuß oder Kniegelenke betroffen und schmerzen. Darüber hinaus können auch im Achsenskelett Schmerzen auftreten.¹⁷ Rheumatoide Arthritis beginnt häufig mit schmerzenden und geschwollenen Händen.¹⁸

Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über Symptome und häufigste Formen von Arthritis. Genauere Informationen darüber erhalten Sie in unseren separaten Artikeln.

Häufigste Formen von Arthritis

Rheumatoide Arthritis

Rheumatoide Arthritis (auch: Polyarthritis) genannt ist eine Form der Arthritis, bei der alle Gelenke befallen werden können,¹⁹ aber tatsächlich auch innere Organe. Bisher ist sie unheilbar und die Therapie betrifft dabei hauptsächlich die Linderung der Schmerzen. Rheumatoide Arthritis ist eine nicht-infektiöse Form der Erkrankung und wird häufig durch Alter, Geschlecht, Erbanlagen und Einflüsse wie Nikotin begünstigt.²⁰ Als häufigste Form der entzündlichen Gelenkerkrankungen tritt sie überwiegemd bei Frauen über 65 auf.²¹

Ihr Verlauf beginnt zunächst in kleinen Gelenken, geht dann langsam in größere Gelenke über und dann zu Augen, Haut, Herz, Nieren und Lunge. Die Gelenke werden zerstört und schwächer. All das ist sehr schmerzvoll für die betroffenen Personen.²²

Weitere Informationen zu rheumatoider Arthritis finden Sie hier.{Link Artikel}

Psoriasis-Arthritis

Psoriasis-Arthritis betrifft vor allem Menschen, die an Psoriasis (Schuppenflechte) leiden. Psoriasis selbst ist eine Krankheit, bei der die Haut rote Flecken mit silbrig-schuppigen Stellen entwickelt. Oftmals dauert es Jahre, bis zusätzlich noch Psoriasis-Arthritis entsteht, auch wenn dies nicht immer der Fall ist. Auch diese Form ist unheilbar und die Behandlung dient hauptsächlich der Symptomlinderung und Verhinderung von weiterer Gelenkzerstörung.

Hauptsymptome hierfür sind Gelenkschmerzen, Steifheit und geschwollene Gelenke. Diese Form der Arthritis kann den ganzen Körper betreffen bis hin zu Fingern und Wirbelsäule.²³

Weitere Informationen zu Psoriasis-Arthritis finden Sie hier. {Link Artikel}

Reaktive Arthritis

Reaktive Arthritis ist eine sogenannte abakterielle Arthritis. Das heißt, dass diese Arthritis durch einen vergangenen bakteriellen Infekt entstanden ist.²⁴ Dieser Infekt kann in Harnwegen, Darm oder Atemwegen entstanden sein. Reaktive Arthritis betrifft hauptsächlich einzelne große Gelenke. Da es eine bakterielle Arthritis ist, klingt diese Form irgendwann wieder ab.²⁵ Sie kann mit verschiedenen Formen von Medikamenten behandelt werden. Im Vergleich zu nicht-infektiösen Formen der Arthritis leiden häufig jüngere Erwachsene an reaktiver Arthritis.²⁶

Symptome sind generelle Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse, warme und gerötete Gelenke, Probleme bei Bewegungen und auch das Gefühl, krank zu sein.²⁷

Weitere Informationen zur reaktiven Arthritis finden Sie hier.{Link Artikel}

Hilfsmittel für Arthritis-Betroffene

• Orthopädisch: Spezielle orthopädische Schuhe, Schuheinlagen, Gehstöcke, Gestelle, Rollatoren
• Im Alltag: Besteck mit Griffen aus Gummi/Schaumstoff, abgewinkelte Messer, spezielle Gläser und Becher, Anziehhilfen, Wandgestelle
• Pflege: Duschhocker, Pflegeutensilien mit langem Griff
• Arbeiten: Keilkissen, Tastaturen für Arthritis
• Generell: Greifhilfen²⁸

Behandlung von Arthritis

Arthritis ist je nach Form der Erkrankung heilbar oder chronisch. Um sie zu erkennen, werden jedoch zunächst gleiche Schritte befolgt.

Im ärztlichen Erstgespräch, der Anamnese, werden zunächst die Beschwerden genauer beleuchtet. Eine klinische Untersuchung wird mit bildgebenden Verfahren wie z.B. MRT oder CT sowie einer Laboruntersuchung gepaart, um die Form der Arthritis zu bestimmen und andere Krankheiten auszuschließen.²⁹

Die Behandlung richtet sich dann nach der Form der Arthritis. Meist beginnt sie auf die sogenannte konservative Weise, also ohne eine Operation. Eine Operation kommt in der Regel erst in Betracht, wenn die normale Behandlung nicht mehr ausreicht.³⁰

Ernährung und Arthritis

Bei Gelenkentzündungen gibt es an sich keine vorgegebene Ernährung bzw. keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, welche Nahrung bei Arthritis helfen könnte. Jedoch kann gerade bei rheumatoider Arthritis eine gesunde Nahrungsaufnahme dabei helfen, den Körper gesund zu halten.

Dabei empfiehlt sich vor allem:

• Eine relativ fleischarme Ernährung (Fisch, Hähnchen, Pute ohne Haut, kein rotes Fleisch)
• Fettarme Milchprodukte
• Pflanzliche Öle
• Mindestens drei Portionen Gemüse pro Tag für Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe
• Vollkornprodukte
• Omega-3-Fettsäuren
• Wenig Eier (max. zwei oder drei pro Woche)
• Eisen, Vitamine, Kalzium
• Nüsse und Samen
• Genügend Flüssigkeit pro Tag, aber kaum alkoholische Getränke³¹
• Antioxidantien können gerade bei rheumatoider Arthritis hilfreich sein
• Hausmittel wie Smoothies³²

FAQ

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