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Erschöpfung - Wenn mentale und körperliche Müdigkeit anhält

In der Umgangssprache wird das Wort „Erschöpfung“ schnell genutzt, um ein Gefühl der Müdigkeit und Kraftlosigkeit zu beschreiben. Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein normales und wichtiges Signal unseres Körpers. Wenn die Erschöpfung jedoch anhält und die ausgeprägten Symptome im Alltag zu Einschränkungen führen, sollte das Signal unbedingt ernst genommen und die Ursache(n) identifiziert werden. Dieser Artikel unterstützt Sie dabei, Ihre eigenen Symptome zu definieren, einzuordnen und so die Diagnose und Behandlung zu erleichtern. 
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Mann liegt auf dem Sofa mit seinem Arm über den Augen

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen den Begriffen Müdigkeit, Fatigue und Erschöpfung.
  • Bei Erschöpfung liegt ein chronischer Energiemangel vor, der mit weiteren, unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen einhergehen kann.
  • Erschöpfung kann sich in kognitiven, emotionalen und körperlichen Symptomen äußern.
  • Die empfohlene und durchgeführte Behandlung hängt von der Ursache und den Symptomen ab.

Was ist Erschöpfung? Eine Differenzierung von Müdigkeit

Die Begriffe Müdigkeit, Erschöpfung und Fatigue werden vor allem von Betroffenen oft synonym verwendet. Eine offizielle Abgrenzung der Symptome gibt es nicht. Die folgenden Definitionen können jedoch dabei helfen, die eigene Symptomatik treffender zu beschreiben und so eine Ursachenfindung sowie eine Diagnose zu erleichtern:

  1. Müdigkeit beschreibt einen kurzzeitigen Zustand mit aufgebrauchter Energie, der sich durch Erholung lindern lässt. Dieses Gefühl signalisiert uns, wann wir Ruhe und Erholung brauchen und ist vollkommen normal nach körperlicher Anstrengung, einer Nacht mit wenig Schlaf oder als Folge von Stress. Das Schlafmuster ist bei Müdigkeit normal und erholsamer Schlaf ist gegeben. Müdigkeit lässt sich auch als „akute Fatigue“ bezeichnen.

  2. Als Erschöpfung bezeichnet man in der Medizin einen Daseinszustand, der mit dem Gefühl körperlicher Schwäche, Müdigkeit und Antriebslosigkeit einhergeht. Erschöpfung zählt zu den sogenannten Allgemeinsymptomen.
    Erschöpfung ist nach großen körperlichen oder seelischen Anstrengungen ein physiologischer Zustand, der dem Bewusstsein eine verminderte Leistungsbereitschaft signalisiert. Er dient der Regeneration und damit dem Wiederaufbau physischer und psychischer Energiereserven.

    Erschöpfung kann aber auch als unspezifisches Allgemein- bzw. Begleitsymptom bei vielen Erkrankungen auftreten, z.B. bei malignen Tumoren oder Infektionskrankheiten, wie Tuberkulose.

  3. Fatigue beschreibt eine Häufung von starker Müdigkeit und ist eine chronische/anhaltende Form. Der vorliegende Energiemangel nimmt ein extremes Ausmaß an, das sich auch durch angemessene Erholung und Entspannung nicht lindern lässt. Durch ein unregelmäßiges Schlafmuster fühlen sich Betroffene nicht erholt. Zudem sind körperliche, kognitive und emotionale Folgen verstärkt. Die Leistungsfähigkeit kann in der Regel aber noch – mit einer erhöhten Anstrengung als gewohnt – aufrechterhalten bleiben.1 Die wahrgenommene Erschöpfung steht jedoch nicht im Verhältnis zur vorliegenden Anstrengung.

Zusätzlich muss Erschöpfung von Burnout, Depressionen und depressiven Verstimmungen abgegrenzt werden. Burnout wird auch als Erschöpfungsdepression bezeichnet, was die Schwierigkeit der Abgrenzung verdeutlicht. 

Einen offiziellen „Erschöpfung-Test“ gibt es nicht. Im Internet finden Sie auf der Suche danach vor allem Selbsttests für Burnout, bei dem Erschöpfung als Symptom wahrgenommen werden kann. Bitte beachten Sie, dass solche Tests niemals ein diagnostisches Verfahren und ein ärztliches Gespräch ersetzen kann und wenden Sie sich im Zweifel immer an Expert:innen.

 

Exkurs: Adaptionsmodell von Seyle (1952)

Dieses Modell beschreibt die körperliche Reaktion auf Stress in drei Phasen. In der ersten Phase (Alarmphase) reagiert der Körper auf einen stressauslösenden Reiz mit der Ausschüttung von Hormonen, die zu einer erhöhten Aktiviertheit führen. Danach folgt die Widerstandsphase, in der die Stresshormone wieder abgebaut werden und der Körper auf ein normales Niveau fallen sollte. Passiert das nicht, kann es zu einer andauernden Aktivierung kommen, die schließlich zu Erschöpfung und damit zur letzten Phase des Modells führt.

Chronische Erschöpfung: Ursachen für die Kraftlosigkeit

Von einer chronischen Erschöpfung (umgangssprachlich auch totale Erschöpfung) spricht man bei einer Dauer von mindestens sechs Monaten. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom
  • Post virales Erschöpfungssyndrom
  • Psychische Gesundheitsstörung (z.B. Depression)
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Als Folge des Post-COVID-Syndroms

Exkurs: Über das chronische Fatigue Syndrom

Zwischen dem 16. und 40. Lebensjahr sind ca. 250.000 Menschen in Deutschland vom CFS, dem chronischen Fatigue Syndrom, betroffen. Dieses wird auch als myalgische Encephalomyelitis (ME) bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen chronischen Erschöpfungszustand, bei denen die Symptome unterschiedlich ausgeprägt sein können. Die starke Erschöpfung kann mit diversen anderen Beschwerden einhergehen, wie Schwindel, Herzrasen, Muskelschmerzen, Konzentrationsstörungen oder geschwollene Lymphknoten.

Polyneuropathien oder dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) kommen. Bei einer Polyneuropathie ist die Reizweiterleitung von Nerven gestört, wobei verschiedene körperliche Ursachen vorliegen können. Dadurch kann es bei der Polyneuropathie zu einer Erschöpfung kommen, da Bewegungen erschwert werden.4

Erschöpfung: Symptome und Folgen

Es wird zwischen der körperlichen und psychischen Erschöpfung unterschieden:

  • Körperliche Erschöpfung bedeutet, dass körperliche Symptome leitführend sind.
  • Bei einer psychischen oder emotionalen Erschöpfung ist eine langanhaltend psychische Belastung ursächlich und es stehen psychische Belastungs-Symptome im Vordergrund.5

In Folge einer echten Erschöpfung können die Symptome jedoch beide Bereiche betreffen. Im Folgenden sind einige mögliche Symptome aufgelistet6

Kognitive/Geistige Symptome

  • Konzentrationsprobleme
  • Verwirrung
  • Wortfindungsstörungen
  • Verringerte Merkfähigkeit
  • Geringe Aufmerksamkeitsspanne
  • Ablenkbarkeit

Emotionale Symptome

  • Ängste
  • Rückzug aus sozialen Interaktionen oder genereller Rückzug
  • Traurigkeit, Niedergeschlagenheit
  • Anspannung, Reizbarkeit
  • Depression

Körperliche Symptome

  • erhöhte Sensibilität gegenüber Reizen
  • Taubheitsgefühl
  • plötzlicher Energieverlust
  • Beschwerden des Bewegungsapparates (z.B. Schulter- oder Nackenverspannungen)
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Verdauungsprobleme
  • Schlafprobleme (unregelmäßiges Schlafmuster, Insomnie, siehe Info-Box)
  • Schwierigkeiten wach zu bleiben
  • Schwindel
  • Tinnitus
  • Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen
  • Dauerhafte Müdigkeit
  • Unwohlsein nach körperlicher Belastung

Insomnie beschreibt Schlafstörungen, die über zumindest einen Monat hinweg an mindestens drei Tagen in der Woche sowie in unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungen auftreten7, was eine Diagnose erschwert. Dementsprechend sollten immer alle möglichen Ursachen abgeklärt werden. Wenn du zum Beispiel unter Muskelschmerzen am ganzen Körper und Erschöpfung leidest, könnte auch Fibromyalgie eine mögliche Ursache sein.

Bei der Abklärung der Symptome ist es wichtig, mögliche andere Ursachen auszuschließen. Dazu zählen Elektrolytstörungen, Diabetes mellitus oder endokrinologische Erkrankungen. In diesem Fall ist es notwendig und zielführend, die Ursachen zu behandeln, wodurch sich die Symptome ebenfalls verbessern.1

Erschöpfung nach Corona

Der Begriff „Fatigue“ hat durch das Post-COVID-Syndrom deutlich an Bedeutung zugenommen. Bis zu 15 % der Erkrankten leiden durch den Virusinfekt an diesen unangenehmen und anhaltenden Folgen. Das häufigste angegebene Symptom ist Fatigue, unter dem die Betroffenen auch Wochen oder Monate nach der Infektion leiden. Nach zwei bis drei Monaten berichten noch immer zwischen 71 % und 87 % der Personen von Fatigue.1

Diagnose einer Erschöpfung

Um die Erschöpfung von anderen Ursachen abzugrenzen, messen Ärzt:innen das Ausmaß bestimmter Symptome. Zu zählen die Folgenden:

  1. Schwäche
    Schwäche beschreibt einen Mangel an Muskelkraft, der meist auf eine Ursache im Nervensystem oder auf eine Muskelstörung zurückgeht. Von Betroffenen kann dies mit Erschöpfung verwechselt werden.
  2. Kurzatmigkeit
    Wenn das Atmen schwerer fällt, kann dies auf eine Herz- oder Lungenerkrankung zurückzuführen sein. Dies kann jedoch auch zu einem Gefühl von Erschöpfung führen, was die Diagnose und Zuordnung erschwert.
  3. Schläfrigkeit
    Eine übermäßige Schläfrigkeit hängt überwiegend mit Schlafmangel zusammen, was wiederum zahlreiche Ursachen und zugrundeliegende Erkrankungen haben kann. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass es in Folge von Erschöpfungszuständen zu Schlafstörungen kommt.7

Kommt es zu Symptomen wie einem anhaltenden, unfreiwilligen Gewichtsverlust, chronischem Fieber, Muskelschmerzen, Schwellung des Bauches und ähnlichen, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.

Was hilft bei Erschöpfung?

Mann liegt auf dem Sofa mit dem Arm hinter dem Kopf, Buch auf der Brust und Handy daneben

Die Behandlungsformen sind, ebenso wie die Eigenschaften der Erkrankung, sehr vielseitig. Dazu zählen verhaltenstherapeutische Ansätze, Bewegungstherapien, Schmerztherapien und die Einnahme von Antidepressiva8. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache oder den Symptomen.

Bei einer chronischen Erkrankung reichen Hausmittel gegen Erschöpfung nicht mehr aus, um eine langfristige Besserung zu erreichen. Dennoch können diese unterstützend wirken. Bei Müdigkeit oder Fatigue hingegen können einfache Tipps helfen, wie ein Sportprogramm, leichte physische Aktivität oder Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen. Auch eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf sowie Bewegung sind wichtige Bestandteile, die zu einer Besserung des Wohlbefindens beitragen.
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Wenn Sie unter chronischer Erschöpfung leiden, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Möglichkeit, eine Kur in Anspruch zu nehmen, die gegebenenfalls von der Krankenkasse übernommen wird.9

Exkurs: Welche Vitamine können bei Müdigkeit unterstützen?

Auch Vitamine und Mineralstoffe spielen eine wichtige Rolle bei Erschöpfung. Daher kann ein Bluttest in Erwägung gezogen werden, um mögliche Mängel auszuschließen. Moderat dosierte Nahrungsergänzungsmittel können auch ohne Mangel eine Unterstützung für den Körper sein. Hier ein kurzer Auszug an Mikronährstoffen, die in Zusammenhang mit Erschöpfung von Bedeutung sind:

  • Biotin, Jod und Kalium tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
  • Biotin, Folat und B12 tragen zu einer normalen psychischen Funktion bei.
  • Eisen und Magnesium tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. 
  • Eisen, Folat, Niacin (B3) und Magnesium tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.10

Fazit: Erschöpfung ernstnehmen!

Ein Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung nach einem körperlich oder psychisch anstrengendem Tag ist eine normale Reaktion des Körpers, die an unsere Bedürfnisse erinnert. Hält ein Gefühl der Erschöpfung jedoch über einen langen Zeitraum an und äußert sich diese in verschiedenen Symptomen (z.B. Verspannungen, Schlafproblemen, Kopfschmerzen und Verdauungsproblemen) sollte die Ursache abgeklärt und Gegenmaßnahmen getroffen werden. Ein chronischer Erschöpfungszustand stellt eine große Belastung für den Körper und die Psyche dar. Kommt es zu einer chronischen Erschöpfung, ist auch die Erholung ein sehr langwieriger Prozess. Im besten Fall sollten daher schon zu einem früheren Zeitpunkt Veränderungen eingeleitet werden.

FAQ

Wenn Sie ein einfaches Energietief haben, dann können einfache und alltagstaugliche Tipps helfen. Dazu zählen Bewegung (am besten an der frischen Luft), gesundes und nährstoffreiches Essen, ausreichend Schlaf, viel Wasser trinken und Zeit für sich selbst und für Erholung nehmen und fest einplanen. Bei einem chronischen Erschöpfungszustand hingegen sollten auch ärztlicher Rat eingeholt und Ursachen abgeklärt werden.

Hält die Erschöpfung über einen längeren Zeitraum an und wird sie chronisch, ist es wichtig, die Ursache, Diagnose und auch Gegenmaßnahmen ärztlich abzuklären. Die genaue Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese kann einfache Maßnahmen umfassen, wie körperliche Bewegung, aber auch beispielsweise den Einsatz von Medikamenten benötigen.

Wer sich emotional erschöpft fühlt, kann von verschiedenen Symptomen geplagt sein, die die Psyche und den Körper betreffen können. Dazu zählen Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme oder dauerhafte Müdigkeit.

Wie können Sie ihre Leistungsfähigkeit unterstützen?

Nährstoffe wie Vitamine und Spurenelemente sind essentiell zur Aufrechterhaltung eines effizienten Energiestoffwechsel, eines gut funktionierenden Nervensystems und damit einhergehend einer optimalen Leistungsfähigkeit. Orthoexpert® energy-boost enthält eine spezialisierte Mikronährstoff-Kombination zur Unterstützung des Energiehaushalts. 

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