Hitzewallungen in den Wechseljahren: 5 Tipps, was Sie gegen das unangenehme Schwitzen tun können

Das Wichtigste in Kürze
- Hitzewallungen treten bei 75-85% der Frauen in den Wechseljahren auf, kennzeichnend durch plötzliche Hitze und Schwitzen.
- Hormonelle Veränderungen, vor allem niedrigere Östrogenspiegel, verursachen Hitzewallungen, die sowohl tagsüber als auch nachts vorkommen.
- Linderung bieten Ernährungsumstellung, Schlafumgebungsoptimierung, pflanzliche Präparate, Mikronährstoffe, Wechselduschen und bei Bedarf Hormontherapien.
Wechseljahre & Hitzewallungen: Eine Einführung ins Thema
Die Wechseljahre sind eine natürliche Lebensphase im Leben einer jeden Frau, bei der eine hormonelle Umstellung stattfindet. Im Laufe der Wechseljahre bleibt die Menstruation aus – dies wird als Menopause bezeichnet. Dabei steht das griechische Wort „Meno“ für Monat und das griechische Wort „pausis“ für Ende. Die Menopause ist demnach ein Ereignis, zu dem es im Verlauf der Wechseljahre kommt.
Eine andere Bezeichnung für die Wechseljahre ist Klimakterium.
Bei den meisten Frauen finden die Wechseljahre statt, wenn sie zwischen 45 und 55 Jahren alt sind. Zur Menopause kommt es meist Anfang 50. Insgesamt können die Wechseljahre zwischen drei und zehn Jahren wahrgenommen werden.2
Die Wechseljahre und Menopause werden durch hormonelle Umstellungen ausgelöst. Diese können auch Beschwerden hervorrufen. Bis zu 85% der Frauen sind von Hitzewallungen betroffen,3 was diese Beschwerde zum Leitsymptom macht. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die hormonellen Veränderungen und wieso es infolgedessen zu Hitzewallungen und anderen Symptomen kommt.
Über die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren
Der weibliche Zyklus wird von Hormonen gesteuert. Vor dem Eisprung dominieren Östrogene, die im Eierstock gebildet werden. Nach dem Eisprung dominiert das Gestagen (auch Gelbkörperhormon genannt).
Im Verlauf der Wechseljahre findet der Eisprung immer seltener statt, wodurch weniger Gestagen und Östrogen gebildet werden. Das Gehirn reagiert auf den Östrogenmangel und kurbelt die Produktion des FSH , dem follikelstimulierenden Hormon, an.4 In dieser Umbruchphase kommt es daher zu hormonellen Schwankungen, die sich durch eine unregelmäßige Menstruation sowie verschiedene Beschwerden äußert. Nach einer Theorie kommt es zu einer Fehlregulation der Körpertemperatur im Gehirn bzw.im Hypothalamus, der zentralen Steuerung des vegetativen Nervensystems. Hier spielen Östrogen und Progesteron eine wichtige Rolle als Botenstoffe. Dementsprechend wird ein Hitzeschub ausgelöst.5
In den Wechseljahren sind Beschwerden weit verbreitet, wie beispielsweise eine trockene Scheide, Schlafstörungen, Müdigkeit oder psychische Beschwerden. Welche Wechseljahre-Symptome in welcher Intensität auftreten, ist sehr individuell. Mehr über die verschiedenen Wechseljahresbeschwerden erfahren Sie in diesem Artikel.
Hitzewallungen in den Wechseljahren
Hitzewallungen beginnen häufig mit einem leichten Druck im Kopf und steigendem Unbehagen, was als aufsteigende Hitze bezeichnet wird. Die Hitze breitet sich dann über Gesicht, Hals und Oberkörper aus. Die weiteren Folgen können eine Rötung im Gesicht sowie ein Schweißausbruch sein. Dieser kann sich wie eine Entlastung, aber auch wie ein Hitzestau anfühlen. Der Körper produziert Schweiß, um die Körpertemperatur wieder zu senken. Nach dem Hitzegefühl und Schweißausbruch spüren manche Frauen ein Gefühl von Kälte.6
Solch eine Hitzewallung dauert von einer halben bis zu mehreren Minuten an und kann auch in ihrer Häufigkeit variieren. Vermutlich sind die Schwankungen in der Östrogenproduktion Auslöser für Hitzewallungen.
Für die Wechseljahre sind Hitzewallungen nachts besonders typisch. Bei manchen Frauen treten sie sogar nur während des Schlafs auf. Dieses Phänomen lässt sich dadurch erklären, dass der Östrogenspiegel nachts besonders schnell sinken kann. Zwar vergehen die Hitzewallungen in der Regel nach ein paar Minuten wieder, jedoch können die Schlafstörung deutlich länger anhalten. Manche Frauen können danach nicht gleich wieder einschlafen oder müssen sich nach dem Schwitzen sogar umziehen. Das wirkt sich spürbar negativ auf die Schlafqualität aus.8
Wenn die Beschwerden besonders stark sind und / oder sich wie Fieber oder Schmerzen anfühlen, sollten die Hitzewallungen unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Hitzewallungen ohne Wechseljahre: Gibt es das?
Kurz gesagt: Ja, das gibt es. Die Ursache für Hitzewallungen kann auch eine Überfunktion der Schilddrüse sein. Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die – wie der Name bereits verrät – Hormone produziert. Hitzewallungen können durch eine Überproduktion von Hormonen in der Schilddrüse entstehen. Hitzewallungen können daher nachts auch auftreten, wenn eine Frau nicht in den Wechseljahren ist. Deswegen ist es grundsätzlich wichtig, unangenehme Beschwerden nicht einfach mit altersbedingten Hormonumstellungen zu begründen, sondern im Zweifel ärztlich abzuklären.9
Top 5 Mittel gegen Wechseljahre-Hitzewallungen
Wenn Sie unter Hitzewallungen durch Wechseljahre leiden, fragen Sie sich sicher: Was hilft dagegen? Die Wechseljahre sind eine ganz normale Phase im Leben einer Frau und keine Krankheit. Eine Behandlung ist deswegen nicht (zwingend) nötig. Die Beschwerden können aber über die Zeit zu einer großen Belastung werden und der Wunsch nach Linderung dementsprechend sehr groß sein. Wir haben deswegen 5 Tipps für Sie, was Sie gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren tun können.
Tipp 1: Die Ernährung und Getränke anpassen
Ab Beginn der Wechseljahre lohnt es sich besonders, Wert auf eine ausgewogene Ernährung zu legen. Mit dem Alter sinkt der Grundumsatz, da die Muskelmasse im Körper abnimmt und der Stoffwechsel langsamer wird. Da der Nährstoffbedarf jedoch nicht sinkt, sollten Sie auf Lebensmittel mit besonders hoher Nährstoffdichte zurückgreifen. Dazu zählen beispielsweise Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte oder fettarme Milchprodukte.10 So stellen Sie sicher, dass Ihrem Körper alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe zur Verfügung stehen und Sie reduzieren gleichzeitig das Risiko für eine Gewichtszunahme.
Auch bei den Getränken lohnt es sich, ein paar Dinge zu beachten. Trinken Sie möglichst wenig Alkohol – vor allem abends. Dasselbe gilt für koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee oder schwarzen Tee. Ebenso können scharfe, stark gewürzte oder fette Speisen die Symptome negativ beeinflussen.11 Die aufgezählten Beispiele wirken gefäßerweiternd und können so die Hitzewallungen verstärken. Achten Sie daher im besten Fall auch auf die Zubereitung der Speisen.
Tipp 2: Die Schlafumgebung angenehm gestalten
Wenn Sie nachts viel schwitzen und danach das Bedürfnis haben, Ihre Schlafkleidung und / oder die Bettwäsche zu wechseln, dann legen Sie sich diese schon vor dem Schlafen gehen zurecht. So können Sie im Fall der Fälle nachts schneller reagieren und wieder zur Ruhe kommen. Wählen Sie möglichst lockere Kleidung und stellen Sie die Temperatur im Schlafzimmer auf ungefähr 18°C ein.12 Auch Meditations- oder Atemübungen vor dem Schlafengehen können Ihre Schlafqualität erhöhen.
Tipp 3: Wechseljahre-Hitzewallungen mit pflanzlichen Mitteln lindern
In der Naturheilkunde gibt es viele Pflanzen, die sich bei Beschwerden in den Wechseljahren bewährt haben. Bei Hitzewallungen zählen dazu beispielsweise Extrakte aus Rhabarber, Rotklee, Soja oder Traubensilberkerze.13 Diese Pflanzen haben östrogenähnliche Eigenschaften, die sich bei dem weit verbreiteten Symptom bewährt haben. Auch Salbei, zum Beispiel in Form von Salbeitee, wird von vielen Frauen bei Schweißausbrüchen geschätzt.
Die verschiedenen Frauenkräuter sind auch in Form von Kapseln und Tinkturen erhältlich. Haben Sie bei pflanzlichen Mitteln in den Wechseljahren in jedem Fall Geduld. Eine mögliche Wirkung zeigt sich frühestens nach vier Wochen bei regelmäßiger Einnahme.
Tipp 4: Die Wärmeregulation beim Duschen verbessern
Machen Sie aus Ihrer täglichen Dusche ein Mittel gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren! Starten Sie den Tag erst mit einer warmen Dusche und wechseln Sie dann zu kaltem Wasser. Wenn Ihnen das zu unangenehm ist, können Sie das kalte Wasser auch nur über die Füße laufen lassen. Wechseln Sie ein paar Mal zwischen kaltem und warmem Wasser und schließen Sie den Duschvorgang mit kaltem Wasser ab. Dadurch werden die Gefäße trainiert und die Wärmeregulation verbessert.
Tipp 5: Bei starken Hitzewallungen in den Wechseljahren Tabletten nutzen
Bei besonders starken Beschwerden in den Wechseljahren kann eine Hormontherapie Linderung bringen. Da die Ursache der Symptome in einer Veränderung der Hormonproduktion liegt, ist diese Therapie sehr vielversprechend. Hormonpräparate sind aktuell das wirksamste Mittel gegen die Beschwerden, das meist bereits nach einer kurzfristigen Behandlung hilft. Die gängigsten Präparate enthalten Östrogen und Gestagen. Eine dauerhafte Einnahme wird, wie früher üblich, nicht mehr praktiziert.14
FAQ
Die Dauer der Wechseljahre selbst ist sehr individuell. Das gilt auch für die Hitzewallungen und andere Symptome. In der Regel vergehen die Beschwerden von alleine – meist nach etwa vier bis fünf Jahren.15 Bei leichten bis mittleren Symptomen können einfache Tipps helfen, bei starken Beschwerden und Einschränkungen kann beispielsweise eine Hormontherapie in Erwägung gezogen werden.
Eine Veränderung der Gewohnheiten bei der Ernährung und Bewegung kann sich positiv auf die Beschwerden auswirken. Ebenso bewährt haben sich pflanzliche Mittel, die in Form von Tee, Kapseln oder Tinkturen erhältlich sind. Eine Wechseldusche verschafft akut Linderung, eignet sich jedoch auch als neue Gewohnheit in den Wechseljahren. Sind die Beschwerden stark ausgeprägt, kann mit einer Ärztin oder einem Arzt über die Möglichkeit einer Hormontherapie gesprochen werden.
Der Zeitpunkt des Beginns der Wechseljahre ist individuell. Etwa ab dem 40. Lebensjahr beginnen jedoch meist die Veränderungen im Körper einer Frau, bei dem sich die Hormonproduktion umstellt. Frauen bemerken diese Umstellung vor allem in einem unregelmäßigen Zyklus und anderen Anzeichen, wie Spannungsgefühlen in der Brust, einer Gewichtszunahme oder Gelenkschmerzen.16
Die Ursache der Hitzewallungen lässt sich nur über eine ärztliche Untersuchung feststellen. Frauen ab 40 Jahren sollten deswegen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.17 Ist eine Überfunktion der Schilddrüse Auslöser der Hitzewallungen und wird die Schilddrüsenfunktionsstörung behandelt, bessern sich die Symptome in der Regel nach etwa sechs bis acht Wochen.18
2: https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/wechseljahre/was-sind-die-wechseljahre/ (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:00)
3: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/wechseljahresbeschwerden-klimakterische-beschwerden/ (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:10)
4: https://www.deineapotheke.at/gesundheit/kein-tabu/was-sie-ueber-hitzewallungen-wissen-sollten-7104675 (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:45)
5: https://www.deineapotheke.at/gesundheit/kein-tabu/was-sie-ueber-hitzewallungen-wissen-sollten-7104675 (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:45)
6: https://www.apothekerkammer.at/infothek/informationen-aus-meinem-bundesland/kaernten/aktuelle-themen/gesundheitstipps/hausmittel-wechseljahrbeschwerden (letzter Abruf: 07.12.2023, 10:40)
7: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/wechseljahresbeschwerden-klimakterische-beschwerden/ (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:10)
8: https://www.deineapotheke.at/gesundheit/kein-tabu/was-sie-ueber-hitzewallungen-wissen-sollten-7104675 (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:35)
9: https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/auch-die-schilddruese-kann-hitzewallungen-verursachen.html(letzter Abruf: 07.12.2023, 10:05)
10:https://www.apothekerkammer.at/infothek/informationen-aus-meinem-bundesland/kaernten/aktuelle-themen/gesundheitstipps/hausmittel-wechseljahrbeschwerden (letzter Abruf: 07.12.2023, 10:50)
11: (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:40)
12: (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:40)
13: https://www.deineapotheke.at/gesundheit/kein-tabu/was-sie-ueber-hitzewallungen-wissen-sollten-7104675 (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:50)
14: https://www.gesundheitsinformation.de/hormontherapie-gegen-wechseljahrsbeschwerden.html (letzter Abruf: 07.12.2023, 11:00)
15: https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden.html#:~:text=Meistens%20lassen%20Hitzewallungen%20nach%20etwa,so%20viel%20Feuchtigkeit%20wie%20vorher. (letzter Abruf: 07.12.2023, 09:55)
16: https://www.apothekerkammer.at/infothek/informationen-aus-meinem-bundesland/kaernten/aktuelle-themen/gesundheitstipps/wechseljahre-phasen-symptome (letzter Abruf: 07.12.2023, 10:00)
17:https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/auch-die-schilddruese-kann-hitzewallungen-verursachen.html#:~:text=Hitzewallungen%20können%20auch%20auf%20eine,wird%20ihnen%20schier%20unerträglich%20warm. (letzer Abruf: 07.12.203, 10:20)
18: https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/funktion-der-schilddruese/hormone-und-hormonproduktion-der-schilddruese/ (letzter Abruf: 07.12.2023, 10:20)