Entspannung und alternative Methoden helfen Migräne vorzubeugen
„Es muss nicht immer gleich die harte Tour sein“ ist ein Ansatz, den mittlerweile viele Ärzte bei Migräne empfehlen. Gemeint ist damit der Grundgedanke, dass Betroffene langfristig vorbeugen sollten, anstatt im Ernstfall auf starke Schmerzmittel zurückgreifen zu müssen. Wer mit Migravent vorbeugt, kann zusätzlich von den unten beschriebenen nichtmedikamentösen Methoden profitieren.
Bei den sanften Methoden liegt der Fokus der Behandlung auf der Eigenverantwortung der Patienten, die eine medikamentöse Therapie mit nichtmedikamentösen Verfahren wie z.B. der Progressiven Muskelentspannung, Verhaltenstherapie, Biofeedback und Ausdauersport kombinieren sollten.
Dr. Zoltan Medgyessy, Regionalbeauftragter der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft vom Medicum Detmold, hat die verschiedenen Methoden analysiert.
Sein Rat für Betroffene: „Ändern Sie sich, ändert sich auch die Migräne“.
Das im Kopfschmerzbereich am besten untersuchte Entspannungsverfahren ist die Progressive Muskelrelaxation (PMR; auch Jacobson-Training). Ein elementarer Bestandteil des Trainings ist dabei das tägliche Üben und die konsequente Anwendung der Entspannungsübungen im Alltagsleben. Bei regelmäßiger Durchführung zeigt sich eine Reduktion der Attacken Frequenz. Das erklärte Ziel der Entspannungsverfahren ist die Förderung der Entspannungsfähigkeit, die Verbesserung der Körperwahrnehmung, Aufbau von Selbstwirksamkeit und die Ablenkung vom Schmerz bei den Betroffenen. Hilfreich in der Kopfschmerzbehandlung sind auch Entspannungsverfahren wie das autogene Training, Imagination, Meditation und Yoga.
Während das autogene Training dazu dient, besser entspannen zu können, geht es beim Biofeedback um die Analyse der körperlichen Prozesse mithilfe von Technik. Das Biofeedback ermöglicht dem Patienten die bewusste Wahrnehmung von Körperfunktionen und damit die Fähigkeit zur bewussten Steuerung und Veränderung derselben. Anhand von Sensoren werden bei den Patienten Blutdruck, Hautleitfähigkeit und die Ausdehnung der Blutgefäße gemessen. Die Auswertung der Ergebnisse können direkt am Computer verfolgt werden, so dass Patienten direkt die körperlichen Auswirkungen ihrer Gedanken sehen können. Das Biofeedback baut auf dem Prinzip der Willenssteuerung auf, die ebenfalls als Ziel das Erlenen von Körperfunktionen und somit gezielte Entspannung erwirken soll.
Das Ziel der Verhaltenstherapie ist eine bewusste Veränderung der inneren Einstellung. Patienten sollen lernen, ungünstige und schmerzbezogene Gedanken zu erkennen und bewusst gegenzusteuern. Das Training basiert somit darauf, die inneren Antreiber zu entdecken und sich mithilfe geistiger Leitsätze selber positiv zu motivieren, um aus dem Kreislauf des ewigen „Das wird doch nie besser!“-Denkens auszubrechen. Setzt ein Patient sich zu stark unter Druck („Sei perfekt, mach schneller, streng dich an, mach es allen recht, sei stark!“) kann sich dieser psychische Druck ungünstig auf sein Wohlbefinden und damit auch auf die Migräneattacken auswirken bzw. sie auslösen.
Die deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt zudem das Führen eines Kopfschmerzkalenders, um die Auslöser der eigenen Migräneattacken besser zu erkennen und langfristig meiden zu können. Patienten sollten außerdem darauf achten, ihren Tagesablauf so zu strukturieren, dass Migräneattacken nicht begünstigt werden (z.B. durch zu viel Stress, zu viele Termine oder wechselhafte Schlafzeiten).
Quellen: DAK, MigräneLiga Deutschland e.V., Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) sowie Dr. Zoltan Medgyessy, Regionalbeauftragter der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft vom Medicum Detmold.
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