In der Migränetherapie wird zwischen einer Akutbehandlung und einer vorbeugenden Behandlung unterschieden.
Bei einer akuten Schmerzattacke empfehlen Ärzte je nach Schweregrad einfache Schmerzmittel wie etwa Ibuprofen und ASS, sowie bei mittelschweren oder schweren Attacken spezielle Migränemittel, die sogenannten Triptane.
Wer mehr als drei Attacken pro Monat erleidet, erfüllt die Voraussetzungen für eine Migränevorbeugung (Migräneprophylaxe). Sehr lange Schmerzperioden, eine ausgeprägte Aura oder eine subjektiv starke Beeinträchtigung durch die Migräneanfälle können ebenfalls Gründe für eine Vorbeugung sein.
Eine vorbeugende Migränebehandlung ist eigentlich ganz einfach: Die Einnahme eines prophylaktischen Mittels erfolgt regelmäßig, d.h. täglich, über mindestens sechs Monate.
Allerdings ist etwas Geduld am Anfang gefragt: Bis die Wirkung einer Migräneprophylaxe eintritt, verstreichen meistens vier bis acht Wochen. Ab dann tritt eine spürbare Besserung ein, im Sinne von weniger Migräneattacken oder merklich leichteren Schmerzanfällen. Eine Prophylaxe wirkt also nicht direkt und nicht akut. Ob eine Substanz zur Vorbeugung wirksam ist, wird abschließend nach etwa acht Wochen beurteilt. Um den Therapieerfolg zu dokumentieren, ist das Führen eines Kopfschmerztagebuches sinnvoll.
Nach einer Einnahme über sechs bis zwölf Monate wird das vorbeugende Mittel abgesetzt, so die anerkannte Empfehlung. Als wirksam gilt eine Prophylaxe, wenn die Migränetage um 30 bis 50 % abnehmen. Kommt es später erneut zu einer Verschlechterung der Migräne, kann die Vorbeugung wiederholt werden. Tritt trotz der Prophylaxe ein akuter Migräneanfall auf, kann der Betroffene das gewohnte Schmerzmittel oder Triptane einnehmen.
Die ärztlichen Fachgesellschaften empfehlen ab drei und mehr Migräneattacken pro Monat eine Migräneprophylaxe, um die Zahl der Attacken zu senken und so die Lebensqualität zu verbessern. Ein weiterer, wichtiger Grund für eine Prophylaxe ist der Übergebrauch von Schmerzmitteln, der seinerseits wieder zu Dauerkopfschmerzen führen kann.
Wichtig zu wissen: Schmerz- und Migränemittel dürfen Betroffene nur an maximal zehn Tagen im Monat nehmen, sonst droht ein durch diese Medikamente ausgelöster Dauerkopfschmerz.
In den offiziellen medizinischen Leitlinien sind synthetische Medikamente wie Betablocker, der Kalziumantagonist Flunarizin und Antiepileptika die Mittel der 1. Wahl, weil zu ihnen weltweit zahlreiche Studien vorliegen.
Viele dieser heute eingesetzten Medikamente zur Prophylaxe wurden nicht gezielt für Migräne entwickelt. Meistens wurde ihre migräneprophylaktische Wirkung zufällig entdeckt, wie beispielsweise bei den Betablockern, die eigentlich bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck zum Einsatz kommen. Nebenwirkungsreiche Substanzen wie Antiepileptika (Topiramat) kommen insbesondere für Patienten mit schweren, häufigen Attacken und hohem Leidensdruck in Frage. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig; die Prophylaxe wird engmaschig vom Arzt betreut.
Für Betroffene stehen auch natürliche und gut verträgliche Substanzen aus den Bereichen pflanzliche Therapie oder Mikronährstoffe zur Verfügung. So hat z.B. die Arzneipflanze Pestwurz ihre migränevorbeugende Wirksamkeit in plazebokontrollierten Studien belegt. Auch Mutterkraut gilt als Anti-Migränepflanze. Neben der medikamentösen Prophylaxe spielen nichtmedikamentöse Verfahren ebenfalls eine große Rolle; eine Kombination ist besonders empfehlenswert. Zu den nichtmedikamentösen Verfahren zählen Ausdauersport und Entspannungsübungen, wie etwa Progressive Muskelentspannung, Yoga und Qi Gong.
Eine Reduzierung der Migräneanfälle ist ebenfalls möglich durch natürliche Substanzen wie Riboflavin (Vitamin B2), Coenzym Q10 und Magnesium.
Sie spielen im Energiestoffwechsel des Gehirns eine wichtige Rolle. Migränepatienten haben sehr häufig ein Defizit dieser Stoffe, das einfach und gezielt mit einer entsprechenden Einnahme ausgeglichen werden kann. Diese Mikronährstoffe können im Bedarfsfall problemlos mit einer Migräne-Akuttherapie kombiniert werden.
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