Triptane Migräne
Wenn uns eine Migräneattacke überfällt, ist das oft so schmerzhaft, dass es uns komplett aus dem Alltag reißt. Am liebsten hätten wir etwas, das den Schmerz direkt lindert und uns wieder in Ruhe durchatmen lässt. Eine ganz so einfache Lösung gibt es in der Realität leider nicht. Für eine akute Behandlung mittelschwerer bis schwerer Migräneanfälle empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) Triptane.
Diese können zwar sehr effektiv sein, was aber darunter genau zu verstehen ist und was Sie bei der Einnahme beachten sollten, erfahren Sie hier.

Hormone und Migräne – was sind die Zusammenhänge?
Wie mittlerweile von der Medizin festgestellt wurde, zählen Hormonschwankungen zu den am meisten diagnostizierten Auslösern, in der Fachsprache Trigger genannt, von Migräne.1 Ärztinnen und Ärzte haben daher einen Zusammenhang von Menstruation und Migräne feststellen können.
Der Einfluss von Hormonen auf die Häufigkeit von Migräne zeigt sich unter anderem auch daran, dass Mädchen sowie Jungen vor der Pubertät statistisch ähnlich oft von Migräne betroffen sind. Dieses Gleichgewicht verschiebt sich im Anschluss. Danach werden mehr Frauen als Migränepatientinnen erfasst.2
Wann kommen Triptane zum Einsatz?
Um den starken Beschwerden von Migräne-Betroffenen schnellstmöglich etwas Linderung zu verschaffen, kann die Einnahme von Triptanen erwogen werden. Die wichtigsten Ansatzpunkte, wann dies angemessen ist, sind die folgenden:
- Mittelschwere bis schwere Migräneattacken
- Lang andauernde Anfälle, die mit Übelkeit und/oder Erbrechen einhergehen
- Die Kombination aus Schmerzmitteln und anderen Medikamenten hilft nicht
- Die bisherige Behandlung mit Medikamenten hat zu starken Nebenwirkungen geführt
Die Behandlung mit Triptanen wird von Ärzt*innen oft dann in Erwägung gezogen, wenn die Kopfschmerzen der Betroffenen so stark sind, dass sie weder ihrer Arbeit noch sozialen Aktivitäten nachgehen können.
Wie wirken Triptane?
Nach wie vor gibt es von medizinischer Seite aus keine abschließende Erklärung, was Migräne verursacht. Was aber dennoch immer wieder mit der Erkrankung in Zusammenhang gebracht wird, ist die Konzentration des körpereigenen Wirkstoffs Serotonin.
Serotonin ist in unserem Körper nicht nur dafür verantwortlich, dass wir Glückshormone versprühen, sondern hat auch eine Menge anderer Funktionen. So wirkt der Botenstoff auf viele Leitungen im Gehirn ein, gibt zum Beispiel Nervensignale weiter und steuert, ob sich Blutgefäße ausdehnn oder verengen sollen.2
Gerät der Serotoninspiegel aus dem Gleichgewicht, kann der Botenstoff die Schmerzfilter im Gehirn nicht mehr steuern. An diesem Punkt kommen die Triptane ins Spiel: Sie sollen verhindern, dass die Schmerzinformationen ungehindert eindringen können.
Prinzipiell sorgen die Triptane für die drei folgenden Schritte:
- Sie besetzen gezielt die Bindungsstellen in den Blutgefäßen des Gehirns.
- Dadurch verengen die sich vorher geweiteten Blutgefäße in den Hirnhäuten.
- Die Migräneattacke wird unterbrochen.3
Das ist aber nicht die einzige Wirkung von Triptanen. Sie verhindern darüber hinaus die Aktivierung entzündungsauslösender, aus Nervenfasern freigesetzte Eiweißstoffe – in der Fachsprache Neuropeptide genannt –, die die Schmerzimpulse auslösen können.
Was Sie bei der Einnahme beachten müssen
Generell sollten Sie vor dem Gebrauch von Triptanen unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um sich beraten zu lassen und eine mögliche Einnahme zu besprechen. Oftmals leiden nicht alle Patient*innen an Migräne und die Beschwerden kommen von einer anderen Art von Kopfschmerzen. Entsprechende Vorerkrankungen wie beispielsweise Herzkrankheiten sprechen außerdem gegen die Einnahme von Triptanen.

Obwohl prinzipiell verfügbar – zwei der sieben in Deutschland erhältlichen Medikamente sind nicht verschreibungspflichtig – sollten Triptane nicht leichtfertig eingenommen werden.4 Beachten Sie beim Gebrauch daher:
- Triptane sind kein Allheilmittel gegen sämtliche Arten von Kopfschmerzen. Sie wirken spezifisch bei Migräne und Clusterkopfschmerzen.
- Die Effektivität der Triptane ist begrenzt. Bis zu 30 Prozent der Migräne-Betroffenen haben erneut Schmerzen, sobald die Wirkung nachlässt. Dosieren Sie in einem solchen Fall nicht einfach die Menge der Triptane höher, sondern holen Sie sich ärztlichen Rat.
- Verwenden Sie Triptane nicht dafür, einer Migräne vorzubeugen. Diese sind ausschließlich für eine akute Anwendung gedacht und nicht zur Prophylaxe.
Um einem Übergebrauch von Triptanen vorzubeugen, gilt es, die Verwendung auf maximal zehn Tage im Monat zu begrenzen. Die restlichen Tage sollten Sie von einem Gebrauch absehen, da es sonst zu Dauerkopfschmerzen aufgrund eines Medikamentenübergebrauchs kommen kann.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Triptane Migräne
Bei einer Triptan-Einnahme kann es neben der akuten Linderung der Migränekopfschmerzen auch zu Nebenwirkungen kommen. Darunter fallen Müdigkeit, Schwindel, Schwere- oder Schwächegefühl, ein Engegefühl in der Brust oder bei zu häufiger Einnahme medikamenteninduzierte Dauerkopfschmerzen.
Triptane können sowohl bei Migräne mit Aura als auch bei Migräne ohne Aura eingesetzt werden. Generell scheinen Triptane jedoch bei Patient*innen, die Kopfschmerzattacken ohne Aura haben, besser zu helfen. Bei einer Migräne mit Aura sollten Betroffene die Triptane erst einnehmen, wenn die Aura vorbei ist. Dann aber so früh wie möglich, also zu Beginn der Haupt-Kopfschmerzphase.
2: Berufsverbände und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz: Ursachen & Auslöser von Migräne. URL: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/ursachen/ (10.02.2021).
3: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/akut-therapie (15.2.2022)
4: Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.: Diagnostik, Akuttherapie und Prophylaxe der Migräne. URL: http://www.dmkg.de/patienten/medikamente/medikamente-gegen-migraene.html(11.02.2021).
Wie lässt sich der Mikronährstoffbedarf bei Migräne gezielt unterstützen?
Studien zeigen, dass Migränepatientenhäufig niedrige Werte an Magnesium, Riboflavin und Coenzym Q10 aufweisen. Orthoexpert® setzt hier an und bietet mit Migravent eine spezialisierte Mikronährstoff-Kombination zum Diätmanagement bei Migräne. Migravent Classic ist eine durchdachte Ergänzung für den täglichen Bedarf an Magnesium und Riboflavin.